Supermärkte in Costa Rica und der Dominikanischen Republik werben mit Kampagne für biodiversitätsfreundlich angebaute Früchte.
22 Supermärkte in Costa Rica und 21 Supermärkte in der Dominikanischen Republik promoten vor Ort biodiversitätsfördernd produzierte Bananen mit einer erfolgreichen Kommunikationskampagne. Die Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität sind im Rahmen der Initiative „Del Campo al Plato“ (vom Feld auf den Teller) realisiert worden, die die Bodensee-Stiftung mit dem Global Nature Fund und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) umsetzt.
Attraktive Plakate machen Appetit
Alle Supermärkte der Ketten Auto Mercado (Costa Rica) und El National (Costa Rica) verweisen mit Hinweisen direkt an den Bananen sowie mit attraktiven Plakaten an den Verkaufsständen auf die artenfreundliche Produktionsweise. Sie nutzen somit die Materialien, die von der GIZ erarbeitet wurden, direkt am Point of Sale. Die Botschaft lautet: „Deja huella en la biodiversidad – hinterlasse Deinen Fußabdruck in der Natur“. „Gemeint ist natürlich nicht der Fußabdruck im negativen Sinn, sondern ein positiver Beitrag durch den Kauf von Produkten, die verantwortungsvoller produziert wurden“, erläutert Marion Hammerl, die das Projekt seitens der Bodensee-Stiftung betreut.
Produzenten setzen Biodiversity Action Plan um
Sowohl die beiden größten Produzenten von Bananen für El National als auch die sechs Produzenten für Auto Mercado haben den Biodiversity Check Agrícola realisiert und setzen einen Biodiversity Action Plan um. “Diese BAPs enthalten Maßnahmen, die zur Verbesserung des Schutzes der Biodiversität beitragen. Dazu gehören der Schutz von Habitaten auf den Plantagen sowie deren Erweiterung und Verknüpfung ebenso wie die Verringerung von negativen Wirkungen auf die Biologische Vielfalt: Umsetzung eines Integrierten Pestizidmanagements, Reduzierung des Einsatzes von chemischem Dünger, Schutz des Bodens und der Wasserressourcen etc.“, erläutert Marion Hammerl.
Kampagne auch in Sozialen Medien
Neben der Kommunikation in den Märkten wird die Botschaft mit bunten, animierten Videos in den sozialen Medien verbreitet. Konsument*innen, die mehr erfahren wollen, finden auf einer Webseite unter anderem Hintergründen zur intensiven Landwirtschaft als eine der Hauptursachen für den Verlust der Biodiversität, Informationen dazu, wie der Biodiversity Check Agrícola umgesetzt wird und warum sich Landwirt*innen für den Schutz der Biodiversität engagieren.
In Deutschland wurde die Kommunikationskampagne „Artenvielfalt trägt Früchte“ im vergangenen Jahr gemeinsam mit Fairtrade, Rainforest Alliance und Kaufland umgesetzt.
Der Biodiversity Check Agricola
Der Biodiversity Check Agricola (BCA) analysiert die direkten und indirekten Auswirkungen eines Betriebes auf die Biologische Vielfalt und deckt weitere Verbindungen auf. Der Ablauf des BCA hat sieben fest definierte Schritte, die zum Ziel haben, einen Aktionsplan für die Biodiversität umzusetzen. Der BCA wurde von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), der Bodensee-Stiftung und dem Global Nature Fund entwickelt mit dem Ziel, Biodiversität und Ökosystemleistungen im Bananen- und Ananasanbau effektiv zu schützen und Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette an diesem Prozess zu beteiligen. Der BCA ist freiwillig, flexibel und vertraulich und für jede Kultur geeignet.
Die Initiative „Del Campo al Plato“
Die Initiative „Del Campo al Plato“ setzt sich für eine nachhaltige Produktion ohne negative Auswirkungen auf die Biodiversität ein. Mit Schwerpunkt in den Ursprungsländern Costa Rica und Dominikanische Republik werden Landwirt*innen beraten und geschult, wie sie biodiversitätsfreundlich wirtschaften und anbauen können. Habitate werden geschützt und vernetzt sowie landwirtschaftliche Praktiken geändert, um Ökosysteme, Tier- und Pflanzenarten nicht zu beeinträchtigen.
Präsentation bei Konferenz “Biodiversität im Lebensemittel-Sektor”
Am Tag der biologischen Vielfalt hat Projektmitarbeitern Marion Hammerl den Biodiversity Check Agrícola bei der Konferenz „Biodiversität im Lebensmittel-Sektor“ in Frankfurt vorgestellt.