Patrick Trötschler und Marion Hammerl, beide seit Jahren in mehreren Projekten aktiv für mehr Biodiversität in Landwirtschaft und Lebensmittelbranche, gestalten die nationale Konferenz „Biodiversität im Lebensmittelsektor“ als Referent*innen mit.
Ein Schwerpunkt der Konferenz ist die Frage, welche Verantwortung und Hebel die Lebensmittelbranche hat, um die Landwirtschaft als wichtigsten Rohstoffgeber positiv zu beeinflussen. Hierzu wird Marion Hammerl den Biodiversity Check Agricola vorstellen. Patrick Trötschler spricht zum Thema „Über den Betrieb hinausdenken: der Landschaftsansatz“. Zur Konferenz werden Entscheidungsträger*innen aus der Lebensmittelbranche sowie interessiertes Fachpublikum erwartet.
Wann: 22. und 23. Mai 2023
Wo: Frankfurt am Main
Weitere Informationen: auf der Website Food for Biodiversity
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos, eine Anmeldung (Anmeldung zur Konferenz (globalnature.org)) erforderlich.
Der Biodiversity Check Agricola
Der Biodiversity Check Agricola (BCA) analysiert die direkten und indirekten Auswirkungen eines Betriebes auf die Biologische Vielfalt und deckt weitere Verbindungen auf. Der Ablauf des BCA hat sieben fest definierte Schritte, die zum Ziel haben, einen Aktionsplan für die Biodiversität umzusetzen. Der BCA wurde von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), der Bodensee-Stiftung und dem Global Nature Fund entwickelt mit dem Ziel, Biodiversität und Ökosystemleistungen im Bananen- und Ananasanbau effektiv zu schützen und Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette an diesem Prozess zu beteiligen. Der BCA ist freiwillig, flexibel und vertraulich und für jede Kultur geeignet.
Der Landschaftsansatz
Im Projekt „Insektenfördernde Regionen“ verfolgt die Bodensee-Stiftung mit ihren Projektpartnern mit dem Landschaftsansatz das Ziel, biodiversitätsfördernde Maßnahmen verstärkt kooperativ zu planen und umzusetzen. Bislang erfolgt dies meist einzelbetrieblich und nicht immer nach ökologischen Kriterien. Wenn Fachleute aus der Landwirtschaft und dem Naturschutz gemeinsam einen Landschaftsraum betrachten und entscheiden, welche Maßnahmen wie und wo umgesetzt werden sollen, steigen die Chancen, dass die Maßnahmen ihre größtmöglichen positiven Wirkungen für Natur und Artenvielalt entfalten können. Für den Erhalt und die Förderung der Biodiversität in einem Landschaftsraum bietet eine gemeinsame Bedarfsanalyse und Maßnahmenauswahl erhebliches Potenzial für eine höhere Wirksamkeit.
Die Initiative „Food for Biodiversity“
Die Bodensee-Stiftung ist Gründungsmitglied der Initiative „Food for Biodiversity“. Sie wurde 2021 von Vertreter*innen aus Wirtschaft und Gesellschaft gegründet. 13 Unternehmen, Verbände und Standardorganisationen aus der Lebensmittelbranche sowie Umweltverbände und ein Forschungsinstitut haben das Ziel, gemeinsam dazu beizutragen, den Verlust von Arten und Lebensräumen zu stoppen. Inzwischen ist die Zahl der Mitgliedsunternehmen bzw. -organisationen auf 28 gewachsen.