Pressemitteilung
Neues Förderprogramm des Landes Baden-Württemberg unterstützt den Ausbau der Photovoltaik in der Region – Kommunaler Sonnen-Dreiklang vorgestellt
Villingen-Schwenningen (14.02.2022): Unter dem Motto „Smart und einfach“ werden die Energieagentur der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg und die beiden Umwelt- und Naturschutzverbände Bodensee-Stiftung und der Regionalverband des BUNDs den Photovoltaik-Ausbau unterstützen und erleichtern. Im Mittelpunkt des dreijährigen Projektes, das vom Umweltministerium Baden-Württemberg gefördert wird, stehen ein ökologisch sinnvoller und ökonomisch lohnenswerter PV-Ausbau und Vorschläge wie eine schnellere Umsetzung gelingt. Kommunen sind die Garanten für den erfolgreichen Weg im PV-Ausbau, der bereits seit mehreren Jahren in der Region eingeschlagen wurde und stehen daher im Mittelpunkt des Projektes.
Kommunaler Sonnen-Dreiklang
Mit der Festlegung, dass zwei Prozent der Fläche in Baden-Württemberg für den Ausbau von erneuerbaren Energien zur Verfügung gestellt werden, ist erstmals eine Orientierungsgröße bekannt. „Kommunen haben als kleinste Verwaltungseinheit die Fäden in der Hand und spielen dabei die entscheidende Rolle, ob die Zielvorgabe erreicht wird und wie dies geschehen kann,“ sagt Tobias Bacher Geschäftsführer der Energieagentur. Damit die Umsetzung auch auf eine größtmögliche Akzeptanz stößt und die Kommune selbst von der Wertschöpfung von PV-Projekten profitiert, schlägt das PV-Netzwerk den Sonnen-Dreiklang vor: Erst eigene Dachpotentiale konsequent nutzen und mit gutem Beispiel vorangehen, dann in den Gewerbegebieten Mitstreiter suchen und Konzepte vorstellen, wie z.B. Eigenstromnutzung auch für Unternehmen bei der Einsparung von CO2 hilft und schließlich den Ausbau von Freiflächen-PV auf der Gemarkung in Eigenregie umsetzen. „Wir erweitern dabei bewusst den PV-Freiflächenbegriff um Parkplatz-PV und Agri-PV,“ erläutert Bacher weiter, „das bietet weitere Chancen der Umsetzung und eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten,“ so Bacher.
PV-Pflicht in Baden-Württemberg macht Region zum Innovationstreiber
Rückenwind erhofft sich das PV-Netzwerk von der seit Januar 2022 geltenden PV-Pflicht. Photovoltaikanlagen liefern klimafreundlichen und günstigen Solarstrom und sind ein wichtiger Pfeiler für die Energiewende. Deshalb ist seit dem 1. Januar 2022 die PV-Pflicht für neue Nichtwohngebäude und neue Parkplätze ab 35 Stellplätzen in Kraft. Im Mai 2022 folgen neue Wohngebäude. Im kommenden Jahr sind dann auch bei Dachsanierungen Solarstromanlagen zu installieren. Dr. Immanuel Schäfer, neuer Regionalmanager des PV-Netzwerks von der Bodensee-Stiftung rät Eigentümer*innen, die klimafreundliche Energieerzeugung so rasch wie möglich zu nutzen. „Sie sind der einzige Bestandteil des Gebäudes, der mehr Geld einbringt, als er kostet“, so Schäfer. „Künftig werden sie zum Standard werden wie die Regenrinne oder die Heizung,“ so Schäfer weiter. Schäfer weist darauf hin, dass im Bestand noch große Potentiale liegen und diese bei weitem nicht ausgeschöpft sind. „Eigenstromnutzung und vor allem smarte Lösungen mit Nachbarschaftsmodellen werden in dieser Förderperiode noch eine große Rolle spielen,“ prophezeit Schäfer. Die Bodensee-Stiftung ist darauf vorbereitet und hat in den vergangenen Jahren viel Erfahrung bei der Umsetzung von internationalen Projekten im Bereich Sektorenkoppelung und Einbindung von Energiespeichern gesammelt. Die Erkenntnisse in die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg einfließen zu lassen, unterstützt das Vorhaben aus der Region eine Innovationsregion zu machen.
PV-Strom für alle
Der neue Sonnenatlas des Landes ist ein hilfreiches Werkzeug, das den Nutzer*innen einen guten Überblick zu den Dachpotentialen und der zu erwartenden Wirtschaftlichkeit liefert. Was aber tun, wenn das Dach unter dem man lebt nicht das Eigene genannt werden kann? Vor allem in Mehrfamilienkomplexen oder Mietshäusern sind nach wie vor große Dachflächen ungenutzt. „Geht man zum Beispiel in Wohngebieten mit Mehrfamilienhäusern spazieren, sieht man nach wie vor viel ungenutzte Flächen,“ sagt Angie Manton, stellv. Geschäftsführerin des Regionalverbandes des BUNDs. „Wir werden mit den Hauseigentümer*innen und den Wohnbaugesellschaften sprechen und Vorschläge machen wie Mieterstrommodelle oder die Installation von E-Tankstellen mit Dachsolaranlage aussehen kann,“ so Manton weiter. Aber auch für vermeintlich hemdsärmelig anmutende Ansätze wird das PV-Netzwerk werben. Balkon-PV kann hier ein erster Ansatz sein.