Das Forschungsprojekt „CAP4GI“ will gemeinsam mit Landwirt*innen attraktive Lösungen entwickeln, wie die Gemeinsame Agrarpolitik umgestaltet werden muss, damit die Landwirtschaft mehr ökologische Leistungen erbringen und davon mehr profitieren kann. Landwirt*innen in den Regionen Nördlicher Oberrhein, Hohenlohe und Bodensee sind zur Teilnahme aufgerufen.
Im Forschungsprojekt CAP4GI (englische Abkürzung für „GAP für grüne Infrastruktur“) sollen Antworten auf die Frage gefunden werden, wie die Gemeinsame Agrarpolitik umgestaltet werden muss, damit Landwirt*innen mehr ökologische Leistungen erbringen und als Betrieb davon stärker als bislang profitieren können. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der BMBF-Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt geförderte Vorhaben läuft von November 2021 bis Oktober 2024. „Unser Ziel sind Politikempfehlungen, von denen Betriebe und Biodiversität profitieren – also mehr Nutzen für die Natur und gleichzeitig bessere Anreize für Landwirt*innen“, betont Christine Kewes von der Bodensee-Stiftung, einem der beiden Praxispartner im Projekt. „Die Ergebnisse des Projekts werden wir gemeinsam mit den Partnern professionell aufbereiten und den politischen Entscheidungsträger*innen, Nichtregierungsorganisationen und Verbänden sowie Ministerien auf Bundes- und Länderebene vorstellen.“
Regionale Austausch-Plattformen in Baden-Württemberg
In dem Vorhaben arbeiten namhafte und erfahrene Forschungs- und Projektpartner wie die Universität Rostock, das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, adelphi research, der Deutsche Naturschutzring sowie als Praxispartner die Bodensee-Stiftung und die Wildtierland Hainich gGmbH in verschiedenen Arbeitspaketen. So sollen auf mehreren regionalen Aus-tausch-Plattformen in Baden-Württemberg und Thüringen Landwirt*innen darstellen, wie aus ihrer Sicht die Agrarpolitik gestaltet werden muss, damit Umwelt- und Nachhaltigkeitsziele besser und effizienter erreicht werden können. Sie können ihre Ideen einbringen und helfen, Hemmnisse bei bestehenden Programmen und Fördermöglichkeiten zu identifizieren. Die von 2022-2024 einmal im Jahr stattfindenden Plattformen werden durch eine ebenfalls jährlich tagende Landes-Plattform ergänzt.
Weiteres Projekt
Die Uni Rostock möchte in einer politischen und ökonomischen Analyse durch Interviews und Befragungen Beweggründe für Entscheidungen identifizieren, ökonomische Auswirkungen quantifizieren und aus den Entscheidungswegen wissenschaftliche Modelle ableiten. Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung wird mit Hilfe von Computersimulationen untersuchen, wie sich die Entscheidungsfindung der Landwirte und die Bereitschaft zur Um-setzung bestimmter Maßnahmen in realen Landschaften auf die Artenvielfalt auswirken können. Dazu werden Landschaftsausschnitte von ca. 10 x 10 km oder einzelne Dörfer gesucht, in denen möglichst viele Landwirt*innen Datenerhebungen auf ihren Feldern zustimmen.
Hierzu sucht die Bodensee-Stiftung praktizierende Landwirt*innen, insbesondere mit einem Betriebsschwerpunkt im Ackerbau (Marktfrucht- oder Mischbetriebe), aus den Regionen Bodensee, Oberrhein und Hohenlohe zur Teilnahme an einem oder mehreren Arbeitspaketen. Teils werden Aufwandsentschädigungen gezahlt.
Weitere Informationen zum Projekt sind hier zu finden.
Interessierte Betriebe melden sich bitte bei christine.kewes@bodensee-stiftung.org