Naturverträgliche Wärmewende – geht das?

Bodensee-Stiftung und Hamburg Institut veröffentlichen Studie zur Wärmewende

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Wie drängend eine erfolgreiche Wärmewende ist, ist aktuell spürbarer denn je. Bürger*innen, Unternehmen und Kommunen suchen nach Lösungen, wie die Versorgungssicherheit gewährleistet sein kann und die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen gesteigert wird. Besonders für Kommunen ist ein strategisches Vorgehen bei der Bewertung von Maßnahmen wichtig. Kommunen müssen Entscheidungen treffen, die langfristig die Richtung vorgeben und das Vorgehen beschreiben, wie der Standort zukunftsfähig bleibt. Mit der Kommunalen Wärmeplanung erfolgt das. Mit jeder Planung tun sich aber auch neue Konfliktfelder auf.

Die vorliegende Untersuchung greift einen Aspekt auf, der aus Sicht der Bodensee-Stiftung besonders relevant ist und zukünftig über Erfolg und Misserfolg von Wärmewendeprojekte entscheiden wird. Wie können naturschutzfachliche Aspekte bei der Wärmewende berücksichtigt werden?

In dem vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) geförderten Forschungs- und Entwicklungsvorhaben wurde erstmalig der Frage nachgegangen, wie Naturschutzbelange in die Entwicklung der zukünftigen Wärme- und Kälteversorgung integriert werden können. Das Energiekonzept der Bundesregierung fordert für 2050 einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand und zeigt mit der Energieeffizienzstrategie Gebäude Wege dafür auf. Der Koalitionsvertrag 2021 setzt das Ziel von 50 % erneuerbarer Wärme bis 2030 und damit eine Verdreifachung des aktuellen Anteils fest. Neben der Klimakrise, auf deren Bewältigung die Strategie abzielt, ist die Biodiversitätskrise eine der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit. Beide Herausforderungen sollten und können nur gemeinsam gelöst werden, da sie sich gegenseitig bedingen. Die Bodensee-Stiftung hat gemeinsam mit dem Hamburg Institut in dem F+E-Projekt untersucht, welche Optionen einer naturverträglichen Ausgestaltung der Wärmewende bestehen oder besser genutzt werden können. Auf Basis einer Analyse der politischen Zielstellungen und Instrumente wurden die Auswirkungen verschiedener Technologien zur Wärmebereitstellung hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf Natur und Landschaft untersucht. Die zentralen Kernforderungen, die erarbeitet wurden sind: die Steigerung der Gebäudeeffizienz und deren naturverträgliche Ausgestaltung, die Förderung naturschutzkompatibler, flächeneffizienter Technologien, die naturverträgliche Nutzung von Biomasse und die Integration von naturschutzkompatiblen Technologien durch Wärmenetze. Zur Zielerreichung werden konkrete Handlungsempfehlungen auf kommunaler Ebene und Länderebene gegeben.

Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat die Studie „Naturverträgliche Wärmewende“ (BfN-Schriften 642) nun veröffentlicht.

Hier geht es zum Download der Studie