Zweitägige Schulung befähigt Fachpersonal im Bausektor zu gelungener Zusammenarbeit. Der Fokus liegt auf Schnittstellen zwischen Gewerken. Anmeldung ist ab sofort möglich.
Der Klimawandel in Baden-Württemberg ist spürbar. Besonders die Zunahme heißer Tage mit Temperaturen über 30 Grad Celsius und jährlich neue Hitzerekorde sind in den Städten und Gemeinden eine enorme Belastung für die Bewohner. Urbane Räume werden im Zuge des Klimawandels zunehmend zu Temperatur-Hotspots. Wie wirksam sowohl gegen den Klimawandel als auch gegen das Aufheizen der Ballungsräume vorgegangen werden kann, demonstriert der Gebäudesektor. Die Kombination von Gründächern und Photovoltaik-Anlagen ist deshalb ein Beitrag, den immer mehr Kommunen für den Gebäudeneubau fordern.
Sie schaffen eine Win-Win-Win-Situation: Gründächer tragen wegen der höheren Verdunstung unmittelbar dazu bei, die Umgebungstemperatur abzusenken. Sie können zudem die klimatischen Bedingungen im Gebäude verbessern, zur Luftreinhaltung und Lärmreduktion beitragen, Lebensraum für verschiedene Tier- und Pflanzenarten bieten, und sie leisten einen bedeutenden Beitrag für die Retention von Niederschlägen. Das entlastet das Abwassersystem vor allem bei Starkregenereignissen. PV-Anlagen auf Dächern nutzen die Flächenpotentiale auf den Dächern und steigern den Anteil an erneuerbare Energien.
Die Erwartungen an die Kombination sind groß und die Bedenken können es ebenso sein. Wie teuer ist die Variante? Bleibt das Dach auch sicher dicht? Die Bodensee-Stiftung hat deswegen die mehrteilige Weiterbildung „Gründach-PV-Kombination“ für Fachpersonal im Bausektor in Kooperation mit dem Weiterbildungszentrum für innovative Energietechnologien (WBZU) der Handwerkskammer Ulm, der Bildungsakademie Handwerkskammer Karlsruhe, dem Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks Baden-Württemberg und dem Bundesverband GebäudeGrün entwickelt. Ziel ist es, den Anforderungen bei einer Gründach- und PV-Pflicht gerecht zu werden, am Arbeitsmarkt für eine Kombination von PV und Gründach Vorschub zu leisten und die Umsetzung von Bauvorhaben zu unterstützen. Die gemeinsame Weiterbildung der bei Solar-Gründach-Kombinationen beteiligten Gewerke baut Vorbehalte für die Realisierung solcher Dachkonstruktionen ab und fördert die Akzeptanz der Gewerke für eine erforderliche Zusammenarbeit.
Für Daniela Dietsche, Projektleiterin bei der Bodensee-Stiftung, helfen die Kurse in erster Linie, die Abstimmung der Gewerke zu erleichtern. „PV-Gründächer brauchen für eine zügige und wirtschaftliche Umsetzung das Zusammenspiel von Elektrobetrieben, Dachdeckern und dem Garten- und Landschaftsbau“, so Dietsche. „Wer muss wann auf’s Dach und wie wird alles angeschlossen? Was sind die Vorteile einer Kombination? Fragen, die bereits im Kundengespräch beantwortet werden müssen“, sagt Dietsche. Die beteiligten Gewerke haben oftmals Bedenken und wollen genau wissen, welcher Betrieb welche Gewährleistung übernimmt. Der Kurs beantwortet diese Fragen und bietet so den Repräsentanten der Betriebe ausreichend viele Argumente, die ihr Geschäftsfeld erweitern und Kunden von der Kombination überzeugen möchten.
Die Kursgebühr beträgt 300 Euro, Kurse finden an den folgenden Terminen statt:
- Karlsruhe:/28. Juni 2024 (hier anmelden) und 16./17. September 2024 (hier anmelden), Bildungsakademie Handwerkskammer Karlsruhe
- Ulm:/3. Juli 2024 (hier anmelden), Weiterbildungszentrum für innovative Energietechnologien (WBZU) der Handwerkskammer Ulm
- Friedrichshafen:/12. November 2024 (hier anmelden), Weiterbildungszentrum für innovative Energietechnologien (WBZU) der Handwerkskammer Ulm
Über GeWeGe@skills.bw
GeWeGe@skills.bw ist ein gemeinsames Projekt der Bodensee-Stiftung, der Bildungsakademie der Handwerkskammer Karlsruhe, des Weiterbildungszentrum für innovative Energietechnologien der Handwerkskammer Ulm „WBZU“, des Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks Baden-Württemberg und des Bundesverband GebäudeGrün e. V. (BuGG).
Das Wirtschaftsministerium des Landes Baden-Württemberg fördert das Weiterbildungsprojekt und das Konsortium. Das Land leistet so einen Beitrag zum Ausbau der erneuerbaren Energien, bietet einen pragmatischen Lösungsansatz zur Umsetzung der PV-Pflicht, unterstützt das Handwerk bei der Entwicklung neuer innovativer Geschäftsfelder und bei der Attraktivitätssteigerung für jugendlichen Nachwuchs. Weitere Informationen auf der GeWeGe-Projektseite