Radolfzell 03. Februar 2019: Am Samstag, den 01. Februar trafen sich über fünfzig Blühbotschafterinnen und Blühbotschafter, die im Rahmen des Projekts „Bürger-Bienen-Biodiversität: Engagement mit Mehrwert“ ausgebildet wurden, in Lindau. Der Kongress diente dem Austausch dieser Blühbotschafter*innen aus dem Allgäu, Vorarlberg und dem westlichen Bodenseeraum untereinander, vermittelte praktisches Know-How und versuchte Inspiration und Ideengeber zu sein für die ehrenamtlich aktiven Blühbotschafter*innen.
„Blühbotschafter*innen“ sind Menschen, die sich in ihrem persönlichen Lebensumfeld engagieren und Aktivitäten zur Verbesserung der Lebensbedingungen blütenbesuchender Insekten anstoßen: Sei es im eigenen Garten, in der Kommune oder der Schule vor Ort. Damit sie dies können, haben die augenblicklich aktiven Blühbotschafter*innen an einem „Blühbotschafterkurs“ teilgenommen, der Informationen über Biene, Schmetterling und Co und deren Ansprüche an Lebensräume vermittelte. Im Allgäu und Vorarlberg wurde die Idee schon im Vorgängerprojekt „Blühendes Bodenseeland“ vom BUND Naturerlebniszentrum Allgäu und der Bodenseeakademie erprobt. Mit dem jetzt laufenden Projekt „Bürger-Bienen-Biodiverstiät“ wurden 2019 erstmals auch Blühbotschafter*innen im westlichen Bodenseeraum ausgebildet. In Lindau trafen sich nun zum ersten Mal Blühbotschafter*innen aus allen Regionen, die in diesem und den vorherigen Jahren ausgebildet wurden.
Auf dem Kongress stellten drei Blühbotschafter*innen von ihnen angestoßene und umgesetzte Initiativen vor: So ist es Michael Feiler gelungen, die Kirchengemeinde Heiligenberg davon zu überzeugen, eine Rasenfläche um die Kirche aufzuwerten. Simone Saurer aus dem Allgäu engagiert sich für die Aufwertung von Flächen rund um Schulen und bot den Blühbotschafter*innen auf dem Kongress praktische Hinweise dazu, wie man Projekte für „Bienchen und Blümchen“ in dem für Außenstehende nicht immer leicht durchschaubaren Umfeld von Schulen anstoßen kann. Caroline Büsel aus dem Vorarlberg zeigte anhand der eigenen Gartenumgestaltung Handlungsmöglichkeiten für Privatgärten auf.
Ernst Rieger, der mit seinem Unternehmen einer der wichtigsten Anbieter regionalen Saatguts in Deutschland ist, bot in seiner Präsentation den Blühbotschafter*innen tiefere Einblicke in Sinn und Produktion regionalen Saatguts und praktische Hinweise, worauf man bei der Anlage von Blühflächen oder Wiesen achten sollte.
Anschließend tauschten sich die Blühbotschafter*innen in vier Workshops zur Anlage von Blühflächen, Handlungsmöglichkeiten der Blühbotschafter in Kommunen und Hausgärten sowie zur Bedeutung von Gehölzen für Biene, Schmetterling und Co aus.
Zum Schluss bot Peter Aulmann von der elobau Stiftung einen Einblick in die Blühkampagne „Blühender Landkreis für biologische Vielfalt“, die als Teil der Umsetzung der Biodiversitätsstrategie des Landkreises Ravensburg, Bürger bei der Anlage von Blühflächen im eigenen Garten unterstützt.
Ausblick
Der erste Blühbotschafterkongress war eine runde Sache – und die Blühbotschafter*innen und Organisatoren freuen sich schon auf den Blühbotschafterkongress 2021. Bis dahin werden aber noch viele weitere Aktivitäten angeboten und umgesetzt. So werden auch in diesem Jahr wieder Blühbotschafter*innen ausgebildet – für die nächsten Kurse kann man sich schon anmelden. Neben dem „allgemeinen“ Blühbotschaftertraining wird es aber auch kleine Vertiefungskurse geben. Hinter „Business-Bees“ steht beispielsweise die Idee, den Blühbotschafter*innen Tipps zu geben, wie man Unternehmen motivieren kann, sich für blütenbesuchende Insekten zu engagieren. Unterstützt werden die Blühbotschafter*innen aber auch durch regelmäßige Netzwerktreffen und natürlich steht das Projektteam den Blühbotschafter*innen mit Rat und Tat zur Seite.
Bürger-Bienen-Biodiversität
Der erste Blühbotschafterkongress in Lindau wurde im Rahmen des INTERREG geförderten Projekts „Bürger – Bienen – Biodiversität: Engagement mit Mehrwert“ durchgeführt. Das Projekt unterstützt Menschen dabei, sich in ihrem Lebensumfeld als „Blühbotschafter*in“ für die Verbesserung der Lebensbedingungen blütenbesuchender Insekten in der Bodenseeregion einzusetzen. „Bürger – Bienen – Biodiversität“ ist ein länderübergreifendes Projekt der Bodensee-Stiftung, der Abt. Umwelt- und Klimaschutz der Vorarlberger Landesregierung und des BUND Naturschutz- und Naturerlebniszentrum Allgäu. Das Projekt wird im Vorarlberg von der Bodenseeakademie und der pulswerk GmbH im Auftrag der Vorarlberger Landesregierung umgesetzt.
Weitere Informationen:
Bodensee-Stiftung
Sven Schulz
Fritz-Reichle-Ring 4
78315 Radolfzell
Tel. 07732-9995-441
sven.schulz@bodensee-stiftung.org