Mehr Klimaschutz in Stadt, Land und Bund gefordert
Ein Bündnis Radolfzeller Natur- und Umweltschutzverbände nimmt die Klimaschutzdemonstration der Schülerinnen und Schüler am kommenden Freitag zum Anlass, von Gesellschaft, Politik und Verwaltung mehr Anstrengungen für den Klimaschutz zu fordern. Dieser Appell geht an alle Bürgerinnen und Bürger in Radolfzell, in ihrem täglichen Leben mehr für den Klimaschutz zu tun. Die Umweltverbände fordern insbesondere dazu auf, alte Heizungen austauschen, schlecht gedämmte Häuser zu isolieren und in erneuerbare Energien zu investieren, wenn die Menschen dazu in der Lage sind. Die Umweltverbände fordern darüber hinaus ganz konkret die Radolfzeller Unternehmen auf, mehr für den Klimaschutz zu tun, um das 1,5 °C-Ziel von Paris, zu dem sich Deutschland bekannt hat, doch noch zu erreichen.
Die Schülerinnen und Schüler selbst haben die Erwachsenen aktiv dazu aufgefordert, sich an den geplanten Protesten zu beteiligen. Die Verbände rufen deshalb dazu auf, sich an den Protesten der jungen Menschen zu beteiligen, ohne sie zu instrumentalisieren. Es muss die Demonstration der Schülerinnen und Schüler bleiben. Der Klimawandel in der Bodenseeregion und weltweit nimmt beängstigende Ausmaße an. Es ist deshalb für alle Generationen höchste Zeit, aktiv zu werden. Am kommenden Freitag kann jeder in Radolfzell damit beginnen, auf der Straße oder zuhause.
Der Appell von BUND, NABU, Bodensee-Stiftung, EuroNatur und Global Nature Fund geht zudem an die Kandidatinnen und Kandidaten, die sich für die Gemeinderats- und Kreistagswahlen aufstellen lassen. Die Investitionen in Energieeinsparung und in die Erzeugung regenerativer Energien in modernen Heizungen oder Solarstromanlagen auf kommunalen Gebäuden der vermeintlichen Umwelthauptstadt Radolfzell und im ganzen Landkreis müssen in der kommenden Legislaturperiode deutlich erhöht werden. Dort entscheidet sich die Zukunft der Stadt Radolfzell und nicht beim Über- oder Unterqueren von Bahngleisen. Nur so kann ein angemessener Radolfzeller Beitrag zum Abwenden der Klimakatastrophe geleistet werden und nur, wenn wir selbst aktiv werden, sind Forderungen in Richtung der Politik in Stuttgart, Berlin und Brüssel wirksam.
Die Umweltverbände wollen den Protest der Schülerinnen und Schüler aus Radolfzell zum Anlass nehmen, ihre eigenen Projekte und Aktionen im Bereich Klimaschutz zu intensivieren. Die Verbände sehen sich auch als Adressaten des Protests der jungen Menschen, noch mehr zu tun als in der Vergangenheit. Sicherlich sind die Umweltverbände in den vergangenen mehr als dreißig Jahren mit führend bei Initiativen und Aktivitäten zum Klimaschutz. Aber auch sie müssen ihre inhaltlichen und politischen Anstrengungen in diesem Bereich deutlich verstärken, um einen wirksameren Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele in Stadt, Land und Bund aber auch weltweit zu leisten.
Gemeinsame Pressemitteilung von Bodensee-Stiftung, BUND-Ortsverband Radolfzell, EuroNatur, Global Nature Fund und NABU-Bezirksverband Donau-Bodensee.