Radolfzell 09. Mai 2020: Auch in diesem Jahr bleibt der Verlust der Insektenvielfalt ein wichtiges Thema. Deswegen sind Blühbotschafter und Imkerverein auch unter erschwerten Bedingungen für eine blühende Landschaft aktiv. So konnte am Samstag, den 09. Mai Bio-Landwirt Karl King mit tatkräftiger Unterstützung vom Imkerverein Markdorf, Blühbotschaftern und der Bodensee-Stiftung eine Blühfläche einsäen.
„Jeder kann etwas zum Erhalt der Biodiversität beitragen!“, so Barbara Hack, Blühbotschafterin der Bodensee-Stiftung. Sie selbst legt ihren Garten insektenfreundlich an und ist mit dem Imkerverein Markdorf in Austausch. Auch dieser setzt sich gegen den Verlust von bestäubenden Insekten ein. „Es ist nicht die Honigbiene allein, die wir für die Bestäubung brauchen“, so Harald Gretscher vom Imkerverein Markdorf, welcher Ende 2018 für seine Aktivitäten im Umwelt- und Naturschutz mit dem Schwerpunkt Schutz von Bienen, Wildbienen und Insekten den Preis für bürgerliches Engagement des Bodenseekreises bekommen hat. Damit finanzieren sie nun u.a. diese Blühfläche.
Die Einsaat der Blühfläche hätte eigentlich ein Teil des Lehrgangs der Bodensee-Stiftung sein sollen: Ein Praxistag für die angehenden Blühbotschafter*innen, um einfach mal „ins Tun“ zu kommen. Auch wenn der Praxistag aufgrund der Kontakteinschränkungen abgesagt werden musste, wurde die Fläche eingesät, denn die Witterungsbedingungen waren ideal! Die Bodensee-Stiftung durfte die Aktion dokumentieren, damit die angehenden Blühbotschafter wenigstens Video-Material zur Verfügung gestellt bekommen können. Nun hoffen die Teilnehmenden und die Bodensee-Stiftung, dass der Lehrgang wenigstens im Juni starten kann, um viele weitere aktive Menschen in ihrem Handeln für eine blühende Landschaft zu unterstützen.
„Blühbotschafter*innen“ sind Menschen, die sich in ihrem persönlichen Lebensumfeld engagieren und Aktivitäten zur Verbesserung der Lebensbedingungen blütenbesuchender Insekten anstoßen: Sei es im eigenen Garten, in der Kommune oder der Schule vor Ort. Der Blühbotschafter-Lehrgang unterstützt sie dabei, indem er Informationen über Biene, Schmetterling und Co. und deren Ansprüche an Lebensräume vermittelt. Im Allgäu und Vorarlberg wurde die Idee schon im Vorgängerprojekt „Blühendes Bodenseeland“ vom BUND Naturerlebniszentrum Allgäu und der Bodenseeakademie erprobt. Mit dem jetzt laufenden Projekt „Bürger-Bienen-Biodiversität“ wurden 2019 erstmals auch Blühbotschafter*innen im westlichen Bodenseeraum ausgebildet.
Mehr über das Projekt und die Blühbotschafter-Lehrgänge gibt es hier: www.bluehbotschafter.eu