Zum 6. Mal lädt das Bundespräsidialamt gemeinsam mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) zur „Woche der Umwelt“ ein. Dieses Jahr steht die Veranstaltung, die teils vor Ort in Berlin, teils online stattfinden wird, unter dem Motto „So geht Zukunft!“ Zu den Organisationen, die unter der Schirmherrschaft Frank-Walter Steinmeiers überzeugende Konzepte für ein ökologisch gesundes Morgen vorlegen, gehören auch der Global Nature Fund und die Bodensee-Stiftung. Ihr Fokus richtet sich auf den Erhalt biologischer Vielfalt sowie Klimaschutz und nachhaltige Klimawandelanpassung der Landwirtschaft.
Wenn der Bundespräsident und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) am 10. und 11. Juni zur „Woche der Umwelt 2021“ laden, dann dürfen der Global Nature Fund (GNF) und die Bodensee-Stiftung nicht fehlen. Sie gehören zu den Organisationen, die von einer seitens des Bundespräsidialamts eingesetzten Fachjury auserkoren wurden, ihre Projekte zum Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen zu präsentieren. Da sich der ursprüngliche Plan einer großen Zelt- und Bühnenstadt am Amtssitz des Bundespräsidenten coronabedingt nicht verwirklichen ließ, entschieden sich die Veranstalter*innen für ein Hybridmodell: Hochkarätig besetzte Podien auf der Hauptbühne im Park von Schloss Bellevue, aber auch in digitalen Fachforen geben unter dem Motto „So geht Zukunft!“ Antworten auf drängende Fragen der Zeit.
„Einerseits ist es natürlich schade, dass wir aufgrund der Pandemie noch nicht in Berlin vor Ort sein können“, sagt Stefan Hörmann, Stellvertretender Geschäftsführer des Global Nature Fund. „Andererseits haben die Organisator*innen der Woche der Umwelt online ein ausgezeichnetes Forum geschaffen, um unsere Themen und Projekte vorstellen und diskutieren zu können.“ Patrick Trötschler, Stellvertretender Geschäftsführer der Bodensee-Stiftung, ergänzt: „Dass EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der US-Sonderbeauftragte für Klimaschutz John Kerry im Livestream dabei sein werden, beweist den herausragenden Stellenwert der Veranstaltung und ihres Formats. Wir sind stolz, dass wir unsere Projektaktivitäten in diesem Rahmen präsentieren dürfen.“
Zum Programm der Woche der Umwelt 2021
Zu den vorgestellten Projekten gehört „LIFE Food & Biodiversity“, das der GNF und die Bodensee-Stiftung in den vergangenen fünf Jahren gemeinsam mit europäischen Partnern durchgeführt haben: Gefördert vom LIFE-Programm der Europäischen Union und unterstützt von der DBU arbeitete das Projektkonsortium mit dem privaten Lebensmittelsektor in Europa zusammen, um den Schutz der Biodiversität durch Lebensmittelstandards und Beschaffungsrichtlinien von Lebensmittelunternehmen zu verbessern. In Kooperation mit mehr als 90 Vertreter*innen von Standards, Unternehmen, NGOs, wissenschaftlichen Einrichtungen und Ministerien erarbeiteten die Partner Empfehlungen, auf Grundlage derer 39 Lebensmittelunternehmen, Lebensmittelstandards und Agrargenossenschaften ihre Biodiversitätskriterien bereits verbessert haben oder dabei sind, dies zu tun. Aus dem Projekt ging der neue Verein „Food for Biodiversity“ hervor, der den Einsatz für biologische Vielfalt in der Lebensmittelbranche intensiviert und diversifiziert – 20 Unternehmen und Organisationen sind bereits Mitglied.
Zur Online-Präsenz des Vereins „Food for Biodiversity“
Die beiden Umweltschutzorganisationen nutzen die Bühne der Woche der Umwelt 2021 außerdem, um ihr neues Projekt „LIFE Insektenfördernde Regionen“ vorzustellen: Es möchte nicht nur bewährte Maßnahmen zur Förderung von bestäubenden Insekten in der Landwirtschaft vermitteln, sondern entschlossen den neuen ganzheitlichen Weg eines Insektenschutzes auf Landschaftsebene beschreiten – in insektenfördernden Anbauregionen ist eine positive ökologische Wirkung nicht mehr auf den einzelnen Betrieb beschränkt. Das Konzept wird zunächst in sieben Pilotregionen umgesetzt und ist auf viele Anbauregionen in Deutschland und der EU übertragbar. Und die Ziele sind ambitioniert: Die Projektpartner entwickeln Biodiversitäts-Aktionspläne für 700 ha insektenfreundlich bewirtschaftete Flächen und schaffen zusätzlich 100 ha neue insektenfreundliche Lebensräume.
Zur Website von LIFE Insektenfördernde Regionen
Die Bodensee-Stiftung hebt zudem mit den Projekten „LIFE AgriAdapt“ und „GeNIAL“ die nachhaltige Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel auf die Bühne. Mit dem im „AgriAdapt“-Projekt entwickelten Klimawandelcheck wurden gemeinsam mit europäischen Partnern EU-weit 126 Betriebe (Ackerbau, Tierhaltung, Dauerkulturen) auf ihre Anfälligkeit gegenüber Auswirkungen des Klimawandels wie zunehmende Extremwetterereignisse untersucht. Im Anschluss wurden mit den Betriebsleiter*innen Maßnahmenpläne erarbeitet, wie sie ihre einzelbetriebliche Anfälligkeit für Folgen der Globalen Erwärmung reduzieren und ihre Umweltleistungen verbessern können. Die ausgewerteten Erkenntnisse bildeten die Grundlage für die Einrichtung des frei verfügbaren AWA-Webtools, mithilfe dessen Landwirt*innen und Fachleute aus Bildung, Beratung und Verwaltung Klimaprojektionen für bestimmte Bereiche einsehen und passende Maßnahmen zur nachhaltigen Anpassung an den Klimawandel ergreifen bzw. vermitteln können.
Schließlich präsentiert die Bodensee-Stiftung im Rahmen der Woche der Umwelt 2021 Schulungs- und Trainingsmodule zu den Themen Biodiversität und Klimawandelanpassung, die ihre Manager*innen im Rahmen des vom Bundesumweltministerium geförderten Projekts GeNIAL erarbeitet haben: Ausgangspunkt war die Einsicht, dass diese entscheidenden Zukunftsthemen in deutschen Bildungs- und Beratungsangeboten immer noch unterrepräsentiert sind. Deshalb wenden sich Bodensee-Stiftung und Partner mit GeNIAL an Landwirtschaftsschulen sowie Landwirt*innen und landwirtschaftliche Berater*innen: Sie können u.a. von Schulungsunterlagen und -modulen für garten-, wein- und obstbauliche Fachschulen in Baden-Württemberg und Hessen profitieren, die nach einer Pilotphase auch für Bildungs- und Beratungsträger in anderen Bundesländern verfügbar sein werden.
Zur gemeinsamen Pressemitteilung GNF und Bodensee-Stiftung zur Woche der Umwelt