Exkursion Sektorenkoppelung in Gewerbegebieten
Das Klimaschutzgesetz des Landes Baden-Württemberg sieht vor bis 2040 Klimaneutralität zu erreichen. Fünf Jahre früher als die Zielvorgabe des Bundes. Wesentlich, um die Vorgabe erfüllen zu können, ist die Reduzierung der CO2 Emissionen im Wärmesektor und die Bereitstellung von regional erzeugten erneuerbaren Energien.
Auch in Deutschland und der EU benötigen Gewerbe- und Industriegebiete je nach Unternehmen sehr viel Energie für Wärme + Kälte und immer häufiger zur sommerlichen Kühlung der Gebäude. Kommunen sind in der Pflicht ihre zukünftigen Gewerbegebiete so aufzustellen, dass diese für Neuansiedlungen oder für Erweiterungen von Bestandsunternehmen attraktiv sind. Nur so lassen sich notwendige kommunale Einnahmen erzielen. Ein umfassendes Energiekonzept ist dabei unerlässlich. Unternehmen ihrerseits wünschen sich langfristig, kalkulierbare Energiepreise, eine zukunftssichere Energieversorgung und erwarten Erleichterungen in der Darstellung ihres CO2-Fußabdrucks.
Sektorenkopplung bietet verschiedene Möglichkeiten effizient mit Energie umzugehen und bestmöglich auch in Gewerbegebieten zur Verfügung zu stellen. Wie das gelingt hat die Bodensee-Stiftung im Rahmen des interreg DTP CSSClab Projektes beschrieben und stellt ein gelungenes Beispiel für die konkrete Umsetzung in Radolfzell am Bodensee vor.
Die Stadt Radolfzell hat bei der Ausweisung des Gewerbegebietes „Kreuzbühl“ entschieden Energiewende und Umweltschutz zum Vorteil für Stadt und Unternehmen zu berücksichtigen und das Projekt „BLURADO“ für eine CO2-neutrale Wärme- und Kälteversorgung initiiert. Agrothermie spielt dabei die entscheidende Rolle. Die Stadt ist mit dem Projekt ein Leuchtturm und Vorbild für Kommunen aus ganz Baden-Württemberg. Einen ersten Überblick zu dem Projekt und Möglichkeiten zur Besichtigung finden Sie hier.