Die PV-Netzwerke aus Baden-Württemberg haben beim Netzwerktreffen in Stuttgart wertvolle Hinweise aus erster Hand erhalten, wie die Klimakrise mit 100 % Erneuerbaren Energien gelingt. Mitdiskutiert hat auch die Bodensee-Stiftung, die gemeinsam mit der Energieagentur Schwarzwald-Baar-Heuberg und dem Regionalverband des BUNDs das PV-Netzwerk der Region betreut.
MdB a.D. Hans-Josef Fell machte in seiner Keynote „Nur mit 100% Erneuerbaren Energien bis 2030 schaffen wir es aus den aktuellen Krisen“ deutlich, dass es keine Alternative gibt: Ob Energiepreiskrise, Klimakrise, Energiekriege oder Gesundheitskrise – nur die Versorgung mit 100% heimischen Erneuerbaren Energien biete einen Ausweg. Mit politischem Willen sei das bis zum Jahr 2030-35 durchaus umsetzbar. Dazu gehört auch der Photovoltaik-Ausbau auf allen Flächen, in Kombination mit Landwirtschaft (Agri-PV), auf denkmalgeschützten Gebäuden, an und über Autobahnen oder auf dem heimischen Balkon. Gesamtenergieversorgungskonzepte seien notwendig, mit einer Sektorenkopplung und einer Erneuerbare-Energien-Versorgung für Fahrzeuge, Häuser, Industrie, Strom, Wärme und Transport. Dazu bedarf es einer Umgestaltung der Ressourcenpolitik für neue Technologien und der Unterstützung dezentraler Bürgerenergien. Maßnahmen auf kommunaler und regionaler Ebene sind das Einstellen von Klimaschutzmanager*innen, das Vorantreiben von Altbausanierungen, neue Verkehrskonzepte für Fahrrad und ÖPNV sowie neue Wind- und Agri-PV-Flächen. Der Austauschen rund um Photovoltaik-Themen brachte die zwölf regionalen PV-Netzwerke, Vertreter*innen der Landespolitik, des Umweltministeriums, der Solarbranche, aus Verbänden und Institutionen sowie landesweite Partner*innen des PV-Netzwerks miteinander ins Gespräch.
Hans-Josef Fell war von 1998 bis 2013 Bundestagsabgeordneter für Bündnis 90/Die Grünen und ist Autor des Entwurfs des Erneuerbare-Energien-Gesetzes aus dem Jahr 2000. Heute setzt er sich weiter als Präsident der Energy Watch Group für 100% Erneuerbare Energien und wirksamen Klimaschutz ein.