Die Arbeit an einem Zertifizierungskonzept schreitet voran. Über den Sommer erfolgen weitere Pilottests mit Partnerunternehmen.
Die Meo Carbon Solutions GmbH entwickelt in Zusammenarbeit mit der Bodensee-Stiftung und weiteren Akteuren ein Zertifizierungssystem für Torfersatzstoffe, das die ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit der verschiedenen Ersatzstoffe überprüft. So sollen sowohl der Ausstieg aus der Verwendung von Torf im Hobbygartenbau sowie im professionellen Garten- und Landschaftsbau unterstützt werden als auch der Aufbau einer torffreien Substratindustrie.
Stopp von Torfabbau dient Klima- und Artenschutz
Für den Klimaschutz als auch für den Artenschutz muss der Torfabbau schnellstmöglich beendet werden. Moore sind Lebensräume für seltene, bedrohte Pflanzen und Tiere und Wasser- und Kohlenstoffspeicher. Kein anderes Ökosystem speichert mehr Kohlenstoff als intakte, also nasse, Moore. Nach Angaben des Greifswalder Moor Centrums binden weltweit alle Moorböden im Torf 500 Gigatonnen Kohlenstoff – doppelt so viel wie alle Wälder der Erde zusammen. Torffreies Gärtnern ist deshalb ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.
Nun steht fest, wie die zertifizierten Ersatzstoffe erkennbar sein werden: Mit Hilfe des Logos „HORTICERT“. Das Logo steht für die Kombination der englischen Begriffe für Gartenbau, „Horticulture”, und Zertifizierung, „Certification”. Das Logo wird künftig für den Markenauftritt verwendet. Es kann es auf Produktverpackungen sowie Lieferdokumenten zertifizierter Torersatzstoffe, Erden und Substrate verwendet werden.
Pilottests mit Partnerunternehmen
In dem bis 2026 angelegten Projekt „Entwicklung und Implementierung eines international ausgerichteten Zertifizierungssystems für Torfersatzstoffe“ läuft die Pilotphase. Über den Sommer werden weitere Pilottests gemeinsam mit Partnerunternehmen durchgeführt. Gleichzeitig wird an der weiteren Optimierung des Zertifizierungskonzepts gearbeitet, das Ende Oktober 2023 der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) und dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) vorgelegt wird.
Im September sollen die Arbeitsergebnisse des zurückliegenden Jahres während eines virtuellen Stakeholder-Workshops vorgestellt werden.
Davor wird das Projekt auf dem diesjährigen Torf- und Humustag in Bad Zwischenahn am 21. September vertreten sein.
Die Bodensee-Stiftung ist in dem Projekt v.a. mit der Risikoanalyse der Torfersatzstoffe Kompost und holzbasierte Rohstoffe beteiligt. Die Projektmitarbeiter*innen haben auch die Auditlisten mit überarbeitet.