Biodiversität und Klimawandelanpassung: Kommunen lassen sich inspirieren

Exkursion im Rahmen des Projekts Zukunftsgrün führt Vertreter*innen von Städten und Gemeinden zu Best-Practice-Beispielen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Eine Gruppe geht an einem kleinen Teich entlang und blickt auf das Gewässer.
Das Seniorenheim Haslach Au in der Schweiz war ein Ziel der Exkursion – hier mit dem Fokus Integration von Wasser in die Freiflächengestaltung. Copyright: Bodensee-Stiftung

Zu einem spielerischen Wettbewerb sind Städte und Gemeinden in der DACH-Region eingeladen, die ihre Siedlungen mit naturbasierten Lösungen zukunftsfit machen wollen. Das „Spiel ohne Grenzen“ will Kommunen ermutigen und dabei begleiten, Synergien zwischen Klimaschutz, Schutz der biologischen Vielfalt und Anpassung an die Folgen des Klimawandels schaffen. Es findet im Rahmen des Interreg-Projekts „Zukunftsgrün“

statt. Das Spiel bietet fachlichen Input und Austausch bei verschiedenen Fachveranstaltungen und Exkursion in den nächsten drei Jahren. Gewinner des Wettbewerbs sind Lebensqualität und Biodiversität, und natürlich werden die besten Ideen und Umsetzungen auch entsprechend gekürt.

Stationen zeigen vielfältige Möglichkeiten

Als Inspiration für mögliche Maßnahmen diente eine Exkursion für Vertreter*innen von Städten und Gemeinden zu guten Beispielen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. 30 Interessierte, überwiegend von Kommunalverwaltungen aus der DACH-Region, haben daran teilgenommen.

Nach einer Einführung ins Thema im Naturmuseum St. Gallen gewannen die Teilnehmer*innen zunächst Einblicke in die Vision „Grünes Gallustal” https://www.gruenesgallustal.ch/. Im Anschluss lernten sie im Seniorenheim Hof Haslach Au (ebenfalls Schweiz) das Konzept „Green Care“ kennen und Beispiele dafür, wie Wasser zur Gestaltung klimawandelangepasster und biodiversitätsfreundlicher Siedlungsflächen beitragen kann. Die Bepflanzung des Heimgartens bietet den Bewohner*innen viel Schatten, so dass sie sich gut geschützt auch an wärmeren Sommertagen im Freien aufhalten können. Mit viel Umsicht ist die Infrastruktur gestaltet, von den Wegen bis zu den Hochbeeten, an denen durch ihre besondere Form auch Menschen im Rollstuhl aktiv arbeiten können.

Bäume haben Vorrang

Blick auf einen Baumstamm, der zwischen zwei Gebäuden eingezwängt steht.
Beispiel für naturnahes Bauen: Beim Neubau der Schule Lauterach hatten bestehende Bäume Bleiberecht. Copyright: Bodensee-Stiftung

In der österreichischen Gemeinde Lauterach, unter anderem Mitglied beim e5-Landesprogrogramm für energieeffiziente Gemeinden, war der Neubau der Volksschule Ziel der Exkursion, als ein Beispiel für naturnahes Bauen. Beim Neubau der Schule hatten bestehende Bäume Bleiberecht. Gebäude wurden um sie herum geplant bzw. wurden Bäume in die Gebäude oder beispielsweise in die Überdachung eines Platzes integriert. Eine Besonderheit ist auch der versickerungsoffene Bodenbelag auf den Verkehrsflächen der Schule und ein Gründach, das von Schüler*innen gerne als Leseinsel genutzt wird.
Die Entsiegelung für Bäume und Alleen stand beim Besuch von Bregenz im Mittelpunkt, bevor in Lindau die Fassadenbegrünung und deren Wirkungen und Besonderheiten in Augenschein genommen wurden.

Interessierte können sich bis Januar 2024 zum „Spiel ohne Grenzen“ anmelden. Weitere Informationen auf der Website https://buntundartenreich.at/

Sie profitieren von:
• Informationen zu Strategien und Maßnahmen zum Thema Biodiversität und Klimawandelanpassung aus Forschung und Praxis
• Fachveranstaltungen und Exkursionen zu beispielhaften Flächengestaltungen
• dem Austausch mit anderen Kommunen, die sich auf den Weg ins Zukunftsgrün machen oder gemacht haben
• Fortbildungen für Bauhof-Mitarbeitende
• Fortbildungen für Bürger*innen/Ehrenamtliche
• einer Stadtbaum-Kampagne