Fortbildung zu Biodiversität und Klimawandelanpassung mit Teambuilding: Nach Umsetzung in Pilotbetrieben steht nun Schulungsmaterial zur Verfügung
Neben dem Klimawandel gehört der Verlust der biologischen Vielfalt zu den größten Zukunftsherausforderungen. Die Bodensee-Stiftung hat mit „AZUBI-Gärten“ ein Konzept entwickelt, das jungen Menschen am Anfang ihres Berufslebens sowohl Grundlagen der Biodiversität und ihre Bedeutung als Lebensgrundlage vermittelt, als auch das Knowhow, wie sie für das Firmengelände ihres jeweiligen Arbeitgebers eine biodiversitätsfördernde Maßnahme entwickeln und umsetzen können.
Das Projekt wurde erfolgreich in Pilotfirmen in Konstanz und Bad Urach umgesetzt. Nun gibt es das Konzept “Azubi-Gärten” als Dienstleitungsangebot der Bodensee-Stiftung für interessierte Unternehmen. Schulungsmaterialien stehen zudem kostenfrei für Bildungseinrichtungen und Ausbildungsleitende zur Verfügung.
Info-Flyer gibt Überblick
Eine Übersicht sowohl über die Inhalte als auch den zeitlichen und finanziellen Aufwand vermittelt der Info-Flyer “Azubi-Gärten – Angebot an Unternehmen”.
Berufsgruppenübergreifendes Angebot
Die beteiligten Pilotfirmen waren motiviert dabei. Sie sahen in der in der Teilnahme am Projekt eine weitere Steigerung der Attraktivität des Unternehmens. „Junge Leute wollen wissen, was das Unternehmen in Bezug auf Nachhaltigkeit tut und sich einbringen“, sagte Janka Miesch als Leiterin der Personalabteilung beim Südkurier Medienhaus zum Start des Projekts.
Die zweiteilige Fortbildung vermittelt Auszubildenden – gleich welcher Berufsrichtung – Grundlagen zum Thema Biodiversität, Ökosystemleistungen und Klimawandelanpassung. Sie zeigt den Bezug zu jedem Einzelnen auf und liefert Lösungsansätze am Beispiel der Gestaltung von Firmengeländen.
Daniela Dietsche und Linda Riek, Biodiversitätsexpertinnen der Bodensee-Stiftung, begeisterten die Auszubildenden trotz deren fachlicher Ferne zunächst bei einem Theorietag mit kurzweiligen und informativen Formaten für das Thema. „Mit großer Offenheit und ebenso großem Engagement haben sie sich darauf eingelassen und ihre Ideen für mehr Artenvielfalt und mehr Aufenthaltsqualität auf dem Firmengelände entwickelt“, sagt Projektleiterin Daniela Dietsche. So lernten sie beispielsweise, dass exotische Pflanzen der heimischen Insektenvielfalt kaum förderlich sind und, dass es attraktive, naturnahe und „wildere“ Alternativen für gepflegte Rasenflächen gibt. Dieses Wissen bezogen die Azubis in die Planung ihrer Flächen ein.
Das Besondere: Die jungen Menschen machen keine Ausbildung im Garten- und Landschaftsbau, sondern erlernen technische oder kaufmännische Berufe. Doch sie sind genauso wie vom Klimawandel auch vom Verlust der biologischen Vielfalt betroffen. Dem entgegenzuwirken ist für den Erhalt überlebenswichtiger Ökosystemleistungen wie Reinigung von Luft und Wasser und der Lebensmittelsicherheit notwendig. Auch naturnah gestaltete Flächen von Unternehmen tragen ihren Teil dazu bei.
Das Projekt wurde gefördert aus Mitteln der Glücksspirale und des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg.