Input zum Biodiversity and Business Sustainability Forum in Thailand

Senior Expertin der Bodensee-Stiftung teilt Erfahrungen mit Vertreter*innen thailändischer Regierungsbehörden und des Privatsektors

Marion Hammerl (Mitte) steht seit vielen Jahren mit dem BEDO in Thailand im Austausch.

Wie können Unternehmen die biologische Vielfalt nachhaltig schützen? Dazu gibt es seit vielen Jahren einen Austausch zwischen dem Biodiversity-Based Economy Development Office (BEDO) aus Thailand und Marion Hammerl, Senior Expert der Bodensee-Stiftung und Präsidentin des Global Nature Fund (GNF). Ein Ergebnis ist der Biodiversity Check für Unternehmen, der mittlerweile nicht nur in Europa, sondern auch Thailand große Nachfrage erfährt.

Thailand steht weltweit auf Rang 20 der biodiversitätsreichsten Länder – also genau der richtige Ort, um das Business & Biodiversity Business and Sustainability Forum zu veranstalten, zu dem Marion Hammerl mit Stefan Hörmann, Geschäftsführer des GNF, als Referenten eingeladen waren. Vor mehr als hundert Vertreter*innen von Unternehmen, Behörden und Verbänden stellten sie in Bangkok aktuelle Entwicklungen zu Business und Biodiversity auf internationaler Ebene und in der EU vor.

Thailand von EU-Regulierungen betroffen

Regierung und Unternehmen in Thailand verfolgen sehr genau, wie die EU sich zum Schutz der Natur positioniert. Schließlich sind auch thailändische Unternehmen direkt von Regulierungen wie der EUDR betroffen. Ab Ende des Jahres dürfen Rohstoffe wie Kaffee, Palmöl oder Naturkautschuk nur noch eingeführt werden, wenn dafür keine Entwaldung in den Herkunftsländern stattfindet. Umso verwunderlicher für etliche Teilnehmende, dass die EU Mitgliedsstaaten selbst allerdings noch nicht das geplante Gesetz zur Wiederherstellung der Natur in der EU (EU Restoration Law) verabschiedet haben.

Was das Unternehmensengagement betrifft waren sich alle Beteiligten einig, dass KMU noch stärker eingebunden und unterstützt werden müssen, einen Beitrag zur nachhaltigen Nutzung von Biodiversität zu leisten. BEDO und GNF wollen zukünftig gemeinsam mit thailändischen Wirtschaftsverbänden die Kooperation ausbauen, etwa zu sektorspezifischen Checks, wie sie im Projekt Unternehmen Biologische Vielfalt (UBi) erarbeitet werden, und bei der Entwicklung eines Biodiversity Check light für KMU.

Neben dem Biodiversity Check unterstützt BEDO biodiversitätsfreundlich hergestellte Produkte von lokalen Kooperativen. Für größere Unternehmen wird BEDO in Zukunft verstärkt die Erfassung von Biodiversität mit dem Biodiversitäts-Fußabdruck und über das Natural Capital Accounting promoten und die Unternehmen dabei begleiten. Auch hierzu wird es einen intensiven Austausch mit dem GNF geben.