Die Bodensee-Stiftung hat an der Entwicklung von „Horticert“ mitgewirkt. Eine neue Website stellt nun Informationen über das internationale Zertifizierungssystem bereit.
Die Bodensee-Stiftung hat mit weiteren Akteuren unter der Leitung der Meo Carbon Solutions GmbH ein Zertifizierungssystem für Torfersatzstoffe entwickelt, das die ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit der verschiedenen Ersatzstoffe überprüft. So sollen sowohl der Ausstieg aus der Verwendung von Torf im Hobbygartenbau sowie im professionellen Garten- und Landschaftsbau unterstützt werden als auch der Aufbau einer torffreien Substratindustrie. Nun sind sämtliche Informationen zur Zertifizierung auf einer Website veröffentlicht: https://www.horticert.org
Die Website stellt detaillierte Informationen bereit, zum Beispiel über die Anforderungen von HORTICERT in Bezug auf Nachhaltigkeit, Rückverfolgbarkeit und Treibhausgasberechnung. Interessierte finden einen Leitfaden zum Zertifizierungsprozess, einen Überblick über verschiedene Torfersatzstoffe und Informationen darüber, warum der Erhalt von Mooren so wichtig ist.
Die Informationen zur Zertifizierung sind insbesondere von Interesse für land- und forstwirtschaftliche Betriebe, Ersterfasser wie beispielsweise Sägewerke oder Kompostieranlagen, Verarbeitungsanlagen, Erdenmischanlagen oder Zwischenhändler (auch Import und Export).
Zusammenarbeit von Industrie, Handel, Politik, Wissenschaft und NGOs
HORTICERT wurde in einem offenen Multi-Stakeholder-Prozess entwickelt. Das Konsortium der verschiedenen Stakeholder umfasst Vertreter aus verschiedenen Bereichen, darunter Substratindustrie, Handel, Politik, wissenschaftliche Institutionen sowie NGOs wie der Bodensee-Stiftung.
Die verschiedenen Stakeholder wurden bei der Erstellung des Zertifizierungskonzepts aktiv miteingebunden und trugen wesentlich zur Entwicklung der Nachhaltigkeitsanforderungen, der Methodik zur Berechnung von Treibhausgasemissionen sowie der Anforderungen an die Rückverfolgung der Lieferketten bei. Die Bodensee-Stiftung war in dem Projekt v.a. mit der Risikoanalyse der Torfersatzstoffe Kompost und holzbasierte Rohstoffe beteiligt. Die Projektmitarbeiter*innen haben auch die Auditlisten mit überarbeitet.
„Die Einbeziehung von Expert*innen und Interessenvertreter*innen aus verschiedenen Bereichen führte zur Entwicklung von HORTICERT als praxisnahes, wissenschaftlich fundiertes und glaubwürdiges Zertifizierungssystem“, sagt Andreas Ziermann von der Bodensee-Stiftung.