Landwirtschaftsminister informiert sich über Biodiversitätsprojekt – Landwirte berichten über ihre Erfahrungen
Radolfzell, 12.08.2019: Anlässlich seiner Sommertour 2019 besuchte der Landwirtschaftsminister Peter Hauk (MdL) das Pilotprojekt „Biodiversität im Getreideanbau“ der Bodensee-Stiftung in Kooperation mit LinzgauKorn und KraichgauKorn.
Es war dem Minister ein besonderes Anliegen, sich die Ergebnisse des Projektes anzuschauen. Neben ein- und mehrjährigen Blühstreifen, welche der Herr Minister während der Veranstaltung besichtigen konnte, stehen vor allem produktintegrierte Maßnahmen, wie bspw. Pestizidreduktion, geringere Saatgutdichte oder weite Reihe im Getreide im Fokus des Projektes. Dass diese Maßnahmen tatsächlich zielführend für die Biodiversität sind, konnte das Institut für Agrarökologie und Biodiversität (ifab) aus Mannheim, welche das Projekt begleiten, bestätigen: Je geringer die Anbauintensität, desto höher sind die Artenzahlen der Ackerwildkräuter in den Getreideschlägen.
Die anwesenden landwirtschaftlichen Betriebe haben über ihre Erfahrungen berichtet: „Auch wenn viele Maßnahmen erst einmal sehr aufwändig erschienen, sehen wir in diesen zum einen die Notwendigkeit unseren Beitrag zum Biodiversitätsschutz zu leisten, zum anderen aber auch die Chance uns dadurch auf dem Markt schärfer zu profilieren.“, so Landwirt Thomas Kempter von LinzgauKorn. Auch Joseph Baader von Baaderbeck bestätigt diese Wertschöpfung: „Projekte wie dieses, haben das Potential auch in anderen Regionen einen Weg aufzuzeigen, wie sich ein biodiversitätsfreudlicher Anbau vermarkten lassen kann“.
„Biodiversität ist ein zentrales Thema der Gesellschaft und dieses Pilotprojekt ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie durch gelungene Zusammenarbeit unterschiedlichster Kooperationspartner nachhaltige Landwirtschaft vorangebracht werden kann,“, so Saskia Wolf, Projektmanagerin bei der Bodensee-Stiftung.
Die Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt sollen dazu führen, dass konkrete Maßnahmen zur Erhöhung der Biodiversität in die Richtlinien vom QZBW aufgenommen werden können. Projektpartner sind LinzgauKorn, KraichgauKorn, die Bodensee-Stiftung und das Institut für Agrarökologie und Biodiversität (ifab).
Ziel der Bodensee-Stiftung ist es, in den kommenden Jahren noch weitere Erzeugergemeinschaften für mehr Biodiversität im Ackerbau zu sensibilisieren und den landwirtschaftlichen Betrieben weitere Einkommensmöglichkeiten aufzuzeigen. Ökologische Mehrwerte sind ein erster Baustein für mehr Wirtschaftlichkeit und um den wachsenden gesellschaftlichen Ansprüchen an die Landwirtschaft von morgen gerecht zu werden.