Im April berichtete Geschäftsführerin Marion Hammerl in einem Workshop zum EU LIFE-Programm in Slowenien über die umfangreichen Erfahrungen der Bodensee-Stiftung mit diesem wichtigen EU-Förderprogramm. Die Bodensee-Stiftung ist ein „alter Hase“ und setzt seit 1998 LIFE-Projekte um. Das LIFE-Programm ist eine wichtige Förderquelle für die Aktivitäten der Stiftung und die Themen sind vielfältig: Von der erfolgreichen Etablierung des Ecocamping-Managementsystems und Netzwerks, Nachhaltigkeitsmanagement für Kommunen über Business and Biodiversity bis hin zu Klimaschutz in der Landwirtschaft. 2017 wurde die Initiative AgriClimateChange als „best of the best“ LIFE-Projekt ausgezeichnet.
Die über 80 Teilnehmer in Slowenien waren sehr interessiert an den Erfahrungen aus 9 LIFE-Projekten, an denen die BoSti beteiligt war oder aktuell ist. Der Workshop wurde organisiert vom Slowenischen Ministerium für Umwelt und Raumplanung, das potentielle Antragsteller umfangreich unterstützt. Diese Initiative wird wiederum vom EU LIFE-Programm gefördert.
Potentielle Antragsteller in Deutschland erhalten derweil immer weniger Unterstützung auf Bundesebene bei der Antragstellung – und keinerlei Unterstützung des Bundesumweltministeriums bei der Ko-Finanzierung von EU-geförderten Projekte. Während andere EU-Länder – z.B. Polen und Spanien – Fördertöpfe extra für die Kofinanzierung von EU-Projekten eingerichtet haben, suchen die Organisationen in Deutschland vergeblich nach einer Hilfestellung. Im Gegenteil: BMU und BfN unterstreichen bei den meisten nationalen Förderprogrammen sogar, dass diese nicht zur Kofinanzierung von EU-geförderten Projekten genutzt werden können.
Das soll jemand verstehen! Warum geht es in Spanien oder Polen und nicht in Deutschland – während doch für alle die gleichen europäischen Regeln gelten? Die Konsequenz ist, dass aus Deutschland jedes Jahr wenig Anträge eingereicht werden – und damit wenig Gelder aus der EU in den Natur- und Umweltschutz in Deutschland fließen.