Biodiversitätskriterien in Standards und Labels der Lebensmittelbranche

Biodiversitätskriterien

in Standards und Labels der Lebensmittelbranche

 

Handlungsfeld: Unternehmen und Biologische Vielfalt

Projektziele: Mit wirkungsvollen Kriterien und geschulten Beratern  sollen Standards der Lebensmittebranche sowie Unternehmen mit Vorgaben für Lieferanten einen wesentlichen Beitrag zum Schutz der Biologischen Vielfalt leisten.

Projektgebiet: Europa

Laufzeit: August 2016 – Februar 2020

Hintergrund

Lebensmittelhersteller und -handel mit der Landwirtschaft als wichtigster Zulieferer haben wesentlichen Einfluss auf die Biologische Vielfalt. Qualitätssiegel und Standards der Branche zertifizieren Produktionsverfahren oder Produkte, die bestimmte Anforderungen erfüllen.

Allerdings sind die Kriterien für den Schutz der Biodiversität bislang oft wenig wirksam oder decken nicht alle wesentlichen Aspekte ab. Außerdem fehlt es an geschulten Beratern und einem Monitoringsystem, um die Wirkungen zu überprüfen und Kriterien zu verbessern.

Umsetzung

54 Standards und Unternehmensanforderungen wurden hinsichtlich ihrer Kriterien für Biodiversität analysiert. Die Ergebnisse sind in einem Baseline Report zusammengefasst. Unter Einbindung der verschiedenen Akteure wurden Handlungsempfehlungen für wirksame Biodiversitätskriterien erarbeitet:  Biodiversitäts­management und SEHR gute fachliche Praxis.

Auf über 50 Pilotprojekten werden Maßnahmen umgesetzt, um zusätzliche Kosten, Aufwand etc. zu dokumentieren. Das Biodiversity Performance Tool unterstützt Landwirte bei der Erarbeitung von Biodiversity Action Plänen. Trainingsmodule für Berater, Auditoren und Produktmanager und ein Konzept für ein standardübergreifendes Monitoringsystem sollen zu mehr Qualität und kontinuierlicher Verbesserung beitragen.

Kontakt

Ansprechpartner: Marion Hammerl

E-Mail: marion.hammerl@bodensee-stiftung.org

Telefon: +49 (0) 7732-9995-45

Homepage: business-biodiversity.eu

Projektpartner

  • Global Nature Fund
  • Solagro
  • agoodforgood
  • Fundacion Global Nature
  • Instituto Superio Técnico Lisboa
  • Auf!

Projektförderer

  • EU LIFE
  • Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Weitere Informationen

Die „Empfehlungen für wirksame Biodiversitätskriterien“ decken alle Bereiche ab, die wesentlich sind für den Schutz der Biodiversität: Die Standard- und Unternehmenspolitik und Strategie, Management von Biodiversität und Sehr gute landwirtschaftliche Praxis. Sie richten sich in erster Linie an Standardorganisationen und an Unternehmen der Lebensmittelbranche mit eigenen Beschaffungsrichtlinien.

Empfehlungen für wirksame Biodiversitätskriterien

Für Qualitäts- und Produktmanager wurden die Empfehlungen in einem „Easy Guide“ zusammengefasst. Auch Erzeugergemeinschaften und Branchenverbände sind angesprochen, die Empfehlungen als Orientierung für eine biodiversitätsverträglichere Produktion zu sehen und umzusetzen. Weiterhin werden politische Verantwortliche aufgefordert, die Handlungsempfehlungen in Förderprogrammen und Auflagen für Agrarsubventionen zu berücksichtigen, um endlich die Rahmenbedingungen zugunsten einer biodiversitätsverträglichen Landwirtschaft zu verändern und verantwortungsvolle Landwirte beim Schutz der biologischen Vielfalt zu unterstützen.

Verein Food for Biodiversity

Am Tag des Artenschutzes, am 3. März 2022, haben Vertreter*innen aus Wirtschaft und Gesellschaft den Verein „Food for Biodiversity” gegründet. 13 Unternehmen, Verbände und Standardorganisationen aus der Lebensmittelbranche sowie Umweltverbände und ein Forschungsinstitut wollen gemeinsam dazu beitragen, den Verlust von Arten und Lebensräumen zu stoppen.

Ein vielfältiges Bündnis nimmt den Internationalen Tag des Artenschutzes zum Anlass, mit der Gründung des Vereins “Food for Biodiversity” ein Zeichen gegen den Trend des Biodiversitätsverlustes zu setzen und gemeinschaftlich Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität in der Lebensmittelbranche zu ergreifen. Zu den Gründungsmitgliedern von „Food for Biodiversity” zählen die Unternehmen des Lebensmittelsektors REWE Group, Kaufland, Lidl und Nestlé, die Standardorganisationen Fairtrade Deutschland, Rainforest Alliance und Naturland, die Umweltverbände Global Nature Fund, NABU – Naturschutzbund Deutschland und die Bodensee-Stiftung, das Forschungsinstitut FiBL sowie als Fördermitglieder die Unternehmensverbände Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller (AöL) und die „Biodiversity in Good Company”-Initiative. Die Geschäftsführerin der Bodensee-Stiftung, Marion Hammerl, wurde in den Vorstand gewählt.

Der Verein möchte nachhaltigen und zukunftsfähigen Ernährungssystemen den Weg ebnen. Der Schutz der Biologischen Vielfalt soll ein zentrales Anliegen der Lebensmittelbranche und der ihr vorgelagerten Wertschöpfungsketten werden. Der Verein hat sich neben seinen Satzungszielen auch schon auf ein Basis-Set an Biodiversitätskriterien geeinigt, die es nun gilt umzusetzen.

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