In der Online-Reihe „Aus Stadt und Land wird Plus – Themen, die Stadt und Land gemeinsam bewegen“ stellte die Bodensee-Stiftung das CoAct-Projekt und einen darin entwickelten Ansatz vor, Restbiomassen im Landkreis Bodenseekreis besser zu managen. Bei der 4. Veranstaltung der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ausgehenden Serie ging es um das Thema: „Kreisläufe schaffen! Durch regionale Kreislaufwirtschaft die lokale Wertschöpfung steigern“.
Mit der von der Bodensee-Stiftung entwickelten und vorgestellten Entscheidungsmatrix kann die Entscheidungsfindung unterstützt werden, welcher der vorgegebenen Verwertungswege für welche Restbiomasse der beste ist und wie die Bewertungen der Biomassen zueinander abschneiden. Dabei werden alle für verschiedene Restbiomassen erfassten Informationen zusammengetragenen und aus technischer Sicht, aber auch insbesondere von nachvollziehbaren Nachhaltigkeitskriterien bewertet. Zuletzt spielen auch gesellschaftliche Akzeptanz sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen für die genaue Ausgestaltung eine Rolle.
Konkret geht es bei dem vorgestellten CoAct-Projekt um die Produktion von Aktivkohle aus Restbiomassen zur Abwasseraufbereitung. Gegenwärtig wird fossile Aktivkohle eingesetzt, um Mikroschadstoffe wie Arzneimittelrückstände, Pestizide und Schwermetalle aus dem Abwasserstrom zu entfernen. Dieser importierte und endliche Rohstoff soll zukünftig substituiert werden. Die Entscheidungsmatrix unterstützt die Projektgemeinschaft dabei, die Restbiomassen herauszustellen, die technisch für die Herstellung von Aktivkohle geeignet sind und in der ökologischen, ökonomischen und sozialen Eignung am besten bewertet sind und für deren Nutzung bezüglich gesellschaftlicher Akzeptanz und rechtliche Rahmenbedingungen nichts entgegensteht.
In der Online-Reihe im November wurden wöchentlich die Ergebnisse verschiedener Verbundvorhaben in komprimierter Form präsentiert und zur Diskussion gestellt. Insgesamt 22 Verbundvorhaben entwickeln und erproben in der Fördermaßnahme „Stadt-Land-Plus“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Schulterschluss von Wissenschaft und Praxis zwischen Ostsee und Bodensee seit 2018 innovative Ansätze für die Stärkung von nachhaltigen Stadt-Land Beziehungen. An den Veranstaltungen nahmen neben Vertreter:innen anderer Verbundvorhaben eine breite Fachöffentlichkeit von der Bundes- über die Landesebene bis zur regionalen und kommunalen Ebene ebenso wie Akteure aus Wirtschaft, Verbänden und Zivilgesellschaft teil.
Mehr zum CoAct-Projekt unter www.bodensee-stiftung.org/CoAct