PV-Netzwerk verrät wie es geht –
vhs-Vortrag lockt viele Interessierte an
Bei dem vhs Vortrag in Oberndorf am Neckar zu dem Thema „Balkon-PV“ folgten mehr als 30 Teilnehmer*innen der Einladung der Stadt. Dimitri Vedel von der Bodensee-Stiftung stellte dabei zunächst die Bodensee-Stiftung und das PV-Netzwerk Baden-Württemberg vor, welches Informations- und Beratungsangebote sowie Vernetzungsaktivitäten in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg durchführt.
Die Teilnehmer*innen wurden nach deren Motivation zur Teilnahme am Vortragsabend gefragt. Neben Erzeugung regenerativem Stroms ohne eigenes Dach, wurden u.a. auch die Erhöhung der Unabhängigkeit vom Strommarkt, mehr Wissen um die rechtlichen und technischen Grundlagen einer Balkon-PV, Schonung des Geldbeutels und mehr Klimaschutz angeführt.
Vedel ging bei seiner Einführung auf den Klimawandel und die Energieressourcen der Erde ein. Um der unbestreitbaren Erderwärmung entgegenzutreten, muss die Menschheit sparsamer und effizienter mit ihren Ressourcen umgehen. Vor allem aber muss der Ausbau der Erneuerbaren Energien vorangetrieben werden, denn diese sind klimafreundlich und unendlich verfügbar. So erzeuge bspw. die Sonne genügend Energie, um den Weltenergiebedarf 14.000 mal zu decken.
Im weiteren Verlauf des Vortrags ging es dann ans Eingemachte und alle Fakten rund um Balkon-PV wurden erläutert:
Ein Balkonkraftwerk wie die steckerfertige Erzeugungsanlage auch genannt wird, besteht aus PV-Modul, Befestigung, Wechselrichter und Anschlusskabel. Wenn die Anlage installiert ist, können die eigenen Haushaltsgeräte mit selbst erzeugtem Strom versorgt werden. Eine Einspeisung ins Netz ist nicht vorgesehen.
Um die Rechts- und Normkonformität zu erfüllen, empfiehlt Hr. Vedel den Einbau einer Energiesteckdose, sowie ggf. den Umtausch des Hauseigenen Stromzählers, denn dieser muss mit einer Rücklaufsperre versehen sein. Zudem wies er darauf hin, dass die Anlage dem Netzbetreiber und beim Marktstammdatenregister gemeldet werden müsse. Wer nun alle Anforderungen erfüllt hat, kann mit seiner Balkon-PV im Schnitt 25 Jahre lang saubere Energie ernten. Der Ertrag hängt dabei von der Ausrichtung der Module und den Nutzungszeiten der Energieverbraucher im Haushalt ab. Wer z.B. tagsüber seine Wäsche wäscht, kann mehr des Balkonstroms verwenden. Eine Balkon-PV kann sich derzeit innerhalb von 11 Jahren amortisieren, schließt Vedel seine Ausführungen ab.
Der Vortrag „Balkon-PV Photovoltaik für alle“ ist Teil der Vortragsreihe „Photovoltaik“, die die Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit der vhs Oberndorf a. N. und der Bodensee-Stiftung ins Leben gerufen hat. Die dreiteilige Vortragsreihe wird am 24. November 2022 mit „PV-Pflicht für Häuslebauer“ fortgeführt und endet am 23. März 2023 mit dem Thema „Sektorenkopplung“, bei welchem die Möglichkeiten von Photovoltaikanlage mit Wärmepumpe oder Elektroauto aufgezeigt werden. Anmeldungen sind bei der vhs Oberndorf a.N. möglich, die Teilnahme ist kostenlos.
Die hohe Teilnehmerzahl am Vortragsabend zeigt die Relevanz des Themas und bestärkt die Stadt in der Fortführung ihrer Klimaschutzmaßnahmen, die dieses Jahr wieder im Rahmen der Auszeichnung des European Energy Award bewertet werden.