Hintergrund

Blütenbesuchende Insekten wie Honigbienen, Wildbienen, Hummeln, Fliegen, Schmetterlinge, Wespen und Käfer haben eine zentrale Funktion im Ökosystem als Bestäuber. Auf die Fremdbestäubung durch Insekten sind 80% der heimischen Blühpflanzen und 84% der europäischen Feldfrüchte angewiesen. Seit einigen Jahren wird ganz konkret auch ein verstärkter Rückgang von Bienen und anderen Insekten beobachtet. Diese sind im Obstbau nicht nur von ökologischer Bedeutung, sondern auch von großer ökonomischer Bedeutung, da sie die Bestäubung sicher stellen.

Umsetzung

Der Schwerpunkt in der ersten Projektperiode lag in der Errichtung von fünf Modellanlagen für Tafelobstplantagen, in denen Maßnahmen umgesetzt wurden, um die Biologische Vielfalt zu erhöhen bzw. zu erhalten. Maßnahmen wie die Anlage von Blühstreifen und blühenden Fahrgassen, aber auch die Pflanzung von Ankerpflanzen und die Reduktion von Pflanzenschutzmitteln durch den Einsatz entsprechender Spritzen-/Bearbeitungstechnik spielen hier eine wichtige Rolle.

In der zweiten Projektperiode lag der Schwerpunkt auf der fachlichen Begleitung der Modellflächen, um die Maßnahmen zu optimieren und parallel dazu das Monitoring von Tier- und Pflanzenarten weiter zu führen. Um das Wissen und die Erfahrungen an obstbauliche und naturschutznahe Gruppen weiterzugeben, wurde ein zielgruppenorientiertes Kommunikationskonzept erarbeitet. Die Ausarbeitung der Schulungs- und Informationsunterlagen und die Umsetzung des  Bildungskonzeptes haben zum Ziel, das Wissen zur Erhöhung der Biodiversität in Tafelobstanlagen in den obstbaulichen und naturschutznahen Kreisen zu erhöhen.

In der aktuell dritten Projektperiode sind ergänzende biodiversitätsfördernde Maßnahmen auf den Modellanlagen geplant. Eine zusätzlich sechste Modellfläche wird als “Obstanlage der Zukunft” aufgebaut, die möglichst selbstregulierende Eigenschaften aufweisen und so den Pflanzenschutzmitteleinsatz weitestgehend reduzieren soll. Das  Schulungskonzept zum Thema Biodiversität soll um weitere Konzepte erweitert und Exkursionen auf die Modellflächen durchgeführt werden (Zielgruppen: obstbauliche (Fach-)Schulen, Beratungskräfte, Naturschutzgruppen, Konsumenten/Kommunen, Lebensmittelbranche). Bei Interesse zur Besichtigung der Modellflächen, kontaktieren Sie uns gerne!

Kontakt

Ansprechpartner: Sabine Sommer

E-Mail: sabine.sommer@bodensee-stiftung.org

Telefon: +49 (0) 7732 9995 40

Homepage: www.obstbau-biodiv.de

Projektförderer

• Ministerium für Ernährung, Ländlicher Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg

Weitere Informationen

Informationen zum Projekt und die darin erarbeiteten Informations- und Schulungsunterlagen können kostenfrei auf der Projekt-Homepage herunter geladen werden.