Bodensee-Stiftung gibt Tipps – Vortrag am Katholischen Bildungswerk in Hüfingen
Am 16. März fand im Katholischen Bildungswerk in Hüfingen ein Vortrag zum Thema „Balkon-PV“ statt. Mehr als 70 Teilnehmer*innen folgten der Einladung und kamen zum ersten öffentlichen Vortrag im Bildungswerk nach der Corona-Unterbrechung. Dimitri Vedel von der Bodensee Stiftung fragte zunächst die Anwesenden, weshalb sie heute hier seien. Nach deren Motivation zur Teilnahme am Vortragsabend gefragt, gaben die Besucher*innen an neben der Erzeugung regenerativen Stroms ohne eigenes Dach vor allem unabhängiger vom Strommarkt zu sein, den Geldbeutel schonen zu wollen und etwas fürs Klima zu tun.
„Balkon-PV Anlagen sind kein Hexenwerk!“ beschrieb Vedel. „Die Anlagen können einfach installiert werden und versorgen die Stromverbraucher im Haushalt. Das entlastet vor allem bei hohen Stromkosten merklich,“ so Vedel weiter. Die kleinen Balkonkraftwerke, wie die steckerfertige Erzeugungsanlage auch genannt werden, bestehen aus PV-Modul, Befestigung, Wechselrichter und Anschlusskabel. Wenn die Anlage installiert ist, können die eigenen Haushaltsgeräte mit selbst erzeugtem Strom versorgt werden. Eine Einspeisung ins Netz ist nicht vorgesehen als Ersatz für die geltende PV-Pflicht eignen diese sich auch nicht.
Um die Rechts- und Normkonformität zu erfüllen, empfiehlt Vedel noch den Einbau einer Energiesteckdose, sowie ggf. den Umtausch des hauseigenen Stromzählers, denn dieser muss mit einer Rücklaufsperre versehen sein, um nicht rückwärts zu laufen. Allerdings weist er darauf hin, dass aktuell die Vorgaben zu dem Anschlussstecker diskutiert werden und auch das Bundeswirtschaftsministerium eine Änderung der Norm empfiehlt. Aus Sicht des Ministeriums reicht ein „normaler“ Schukostecker, wie er auch bei anderen Elektrogeräten installiert ist. Mit einer Änderung der Vorgaben wir in den kommenden Monaten gerechnet. Letztlich muss die Anlage dem Netzbetreiber und beim Marktstammdatenregister gemeldet werden, was problemlos online geht.
Wer nun alle Anforderungen erfüllt hat, kann mit seiner Balkon-PV im Schnitt 25 Jahre lang saubere Energie ernten. Der Ertrag hängt dabei von der Ausrichtung der Module und den Nutzungszeiten der Energieverbraucher im Haushalt ab. Wer tagsüber seine Wäsche wäscht oder die Spülmaschine laufen lässt, kann mehr vom Balkonstroms verwenden. Aber auch Dauerläufer wie Kühlschrank, Tiefkühltruhe oder Internet-Router nutzen den Strom. Entscheidend für die Wirtschaftlichkeit ist die Ausrichtung der Anlage, die zum Stromnutzverhalten passen muss. Eine Balkon-PV kann sich derzeit innerhalb von zehn Jahren amortisieren.
Die Veranstaltung ist Teil der Kampagne „PV-Netzwerk Schwarzwald-Baar-Heuberg“, die vom Land Baden-Württemberg unterstützt wird und in der Region in Kooperation mit der Energieagentur der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg und dem Regionalverband des BUNDs unter der Leitung der Bodensee-Stiftung durchgeführt wird.